Stefan Pfender: Eigentlich wollte ich gar nicht BWL, sondern Architektur studieren. Leider war mein Abitur zu schlecht (lacht). Allerdings habe ich schon immer gern Computersoftware programmiert. So hat es sich ergeben, dass ich 1992, im dritten Semester, die Data Design gegründet habe. Nachdem ich im Jahr 2000 meine Anteile an dieser Firma verkauft hatte, wollte ich unbedingt etwas Handfestes, Sichtbares schaffen. Schon länger hatte ich in meiner Nachbarschaft eine Villa gesehen, die in erbarmungswürdigem Zustand war. Kurzerhand habe ich diese denkmalgeschützte Jugendstilvilla gekauft und mit viel Herzblut komplett saniert. Das war mühsam und anstrengend – doch das war es auch wert. Der Augenblick war unbeschreiblich, als das Haus 2002 wieder in altem Glanz erstrahlte. Umso mehr hat es mich gefreut, dass ich dafür im Jahr 2004 mit dem Fassadenpreis der Stadt München ausgezeichnet worden bin.
Nach Abschluss des eigenen Bauvorhabens sprachen mich die ersten Interessenten an, ob ich nicht auch für sie etwas sanieren oder sogar neu bauen könnte. Da habe ich gemerkt, dass ich meine alte Leidenschaft, die Architektur, auch als Bauträger ausleben kann – zum Wohle von Menschen, denen schönes, stilvolles Wohnen etwas bedeutet. Also habe ich ein Grundstück mit abzureißendem Altbestand in der Menzinger Straße gekauft und dort zwei Villen im historisierenden Stil neu gebaut, die sich nun sehr schön in die Umgebung und die Nachbarschaft eingliedern.
Von da an ging es kontinuierlich mit interessanten Innenstadt-Projekten weiter. Es erfüllt unser ganzes Team und mich, die fertigen Ergebnisse zu sehen. Das ist in der Immobilienbranche ja viel sichtbarer als in der IT (lacht). Meine betriebswirtschaftlichen Kenntnisse möchte ich dabei allerdings nicht mehr missen.